Fressanfälle auflösen

Wieso du Fressanfälle nicht durch Disziplin auflöst

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Wenn du unter Fressanfällen leidest, kann das natürlich zu einem sehr großen und belastenden Thema in deinem Leben werden. Aber ich möchte dir direkt zu Beginn sagen: Du bist nicht alleine! 

Unter Fressanfällen leiden mehr Frauen (und auch Männer!), als du dir vorstellen kannst. 

Deswegen möchte ich in diesem Artikel mit dir darüber sprechen, warum es nicht deine Schuld ist (und auch nicht an mangelnder Disziplin liegt) und was du bei Fressanfällen tun kannst. 

Die Folgen von Fressanfällen


Ich weiß, wie schlimm es ist, wenn man selbst davon betroffen ist. Vor meiner Zeit als intuitive Esserin, als ich eine Diät nach der anderen gemacht und gegen meinen eigenen Körper gekämpft habe, litt ich selbst regelmäßig darunter. 

Das große Problem dabei ist nicht nur, was man seinem Körper dabei antut... Neben den körperlichen Symptomen nach einem Fressanfall wie Übelkeit, Müdigkeit, Trägheit usw. leiden Betroffene vor allem unter den emotionalen Folgen. 

Gefangen im Fressanfall-Kreislauf

 

Vielleicht kennst du das: Du hast schon wieder einmal mehr gegessen, als du wolltest. Unmittelbar nach dem Fressanfall meldet sie sich, diese Stimme in deinem Kopf und macht dir lauthals Vorwürfe. Wie konntest du nur...? Du fühlst dich wahrscheinlich wie die größte Versagerin auf der Erde und denkst, dass du einfach keine Disziplin hast. Und am nächsten Tag ist es noch schlimmer, du fühlst dich einfach nur noch furchtbar. 

Oft hat das zur Folge, dass wir den Fressanfall irgendwie wieder gut machen wollen und versuchen, ihn durch (noch) weniger Essen und (noch) mehr Sport auszugleichen. Wir können nicht damit aufhören, uns zu verurteilen und suchen nun nach einem Weg, uns für den “Fehltritt” zu betrafen. 

Leider befindest du dich an diesem Punkt bereits mitten in einem Teufelskreis: Du gibst dir die Schuld für deinen Fressanfall, suchst nach einem Weg, alles auszugleichen und dich zu bestrafen, setzt dich unter Druck und gerätst in Stress... und schon ist der nächste Fressanfall vorprogrammiert! 

 

Raus aus dem Teufelskreis

 

Wie du sicher schon gemerkt hast, bringt es nichts, mit Willen und Disziplin gegen den Fressanfall anzukämpfen. Wenn es so einfach wäre, hätte schließlich niemand ein Problem damit.  

Fressanfälle sind eigentlich nur ein Symptom. Und für jedes Symptom gibt es eine Ursache.  

Du kannst es dir so vorstellen, als würdest du eine Aspirin bei ständigen Kopfschmerzen nehmen. Die Tablette hilft dir vielleicht kurzfristig über das Symptom, die Kopfschmerzen, hinweg zu kommen. Werden die Schmerzen aber durch eine Verspannung in deinem Rücken ausgelöst, musst du auf Dauer immer mehr Tabletten schlucken, weil du nur das Symptom und nicht die Ursache bekämpfst. Der einzig sinnvolle und richtige Weg ist hier, sich die Ursache anzusehen und die Verspannungen zu lösen! Genauso ist es auch mit deinen Fressanfällen.  

Lass uns doch einmal betrachten, wodurch das unkontrollierte Essen eigentlich ausgelöst wird und was dabei in deinem Gehirn von statten geht. 

Das passiert in deinem Gehirn bei Fressanfällen

 

Um dir das Thema besser verständlich zu machen, möchte ich dir kurz erklären, wie dein Gehirn bei Fressanfällen arbeitet. Denn neben der Verbindung von Essen und bestimmten Emotionen, die hier als Nervenbahnen bestehen und dich aus Gewohnheit immer wieder bei Stress, Wut, Trauer etc. zur Schokolade greifen lassen, gibt es eine ziemlich einfache Erklärung dafür, warum du dich während eines Fressanfalls wie fremdgesteuert und außer Kontrolle fühlst. (Wenn du im Moment noch die Gewohnheit hast, Essen dazu zu nutzen, um dich gut zu fühlen, möchte ich dir mein kostenloses E-Book “Frei von emotionalem Essen” empfehlen! Hier erfährst du in 5 einfachen Schritten, wie du die Verbindung zwischen Essen und bestimmten Gefühlen für dich lösen kannst. Lade dir das E-Book hier kostenlos herunter.) 

Dieser Grund ist ein bestimmter Teil deines Gehirns, der während des Fressanfalls aktiv ist. Vielleicht hast du schonmal gehört, dass es verschiedene Areale in deinem Gehirn gibt. Der präfrontale Cortex ist der Teil, der dich logisch und rational denken lässt. Hier triffst du aktiv Entscheidungen und weißt auf rationaler Ebene, dass der siebte Schokoriegel abends nach dem anstrengenden Arbeitstag deinem Körper eigentlich nicht guttut und auch nicht besonders zu deinem Wohlfühlgewicht beiträgt. Und trotzdem isst du ihn. Warum? Weil in diesem Moment nicht der präfrontale Cortex, sondern dein Reptiliengehirn aktiv ist.
 

Dein Reptiliengehirn ist sozusagen der alte Teil deines Gehirns, der dich in Stresssituationen automatisch handeln lässt. Das macht aus evolutionsbiologischer Sicht absolut Sinn, denn wenn damals ein böser Säbelzahntiger vor dir gestanden hätte, wäre es ziemlich kontraproduktiv gewesen, wenn du erstmal minutenlang über die Situation und deine verschiedenen Optionen nachdenkst. Bis du zu einer Lösung gekommen wärst, wärst du längst gefressen worden! Daher wird dein präfrontaler Cortex bei Stress abgeschaltet, das Reptiliengehirn übernimmt die Führung und lässt dich Handeln (bzw. zum Essen greifen) - ohne dass du dich aktiv dazu entschieden hast. 

 

Leider kann dein Gehirn nicht unterscheiden, ob du wirklich in einer Gefahrensituation bist und ein Säbelzahntiger vor dir steht - oder ob du sicher in deinem zuhause bist und dein Stress auf emotionaler Ebene durch einen nervigen Chef (oder auch nur durch die eigenen Gedanken) ausgelöst wurde. 

Auch wenn du auf Diät bist und deinem Körper zu wenig Energie in Form von Essen zuführst, bedeutet das für ihn puren Stress! Er befindet sich dann in einem Zustand der Unterversorgung und einer Art Hungersnot. Dein Überlebensinstinkt meldet sich... und ehe du dich versiehst, steckst du mitten drin im Fressanfall. Durch den großen Essendrang, den du in dem Moment empfindest, möchte dein (Reptilien-)Gehirn dich eigentlich nur beschützen und dein Überleben sichern. Dein Körper ist also nicht gegen dich, sondern immer für dich und möchte nur das Beste. Wenn du daraufhin zum Essen greifst, ist dein Nervensystem erstmal wieder beruhigt.  

Wie bereits beschrieben ist in diesem Zustand dein präfrontaler Cortex ausgeschaltet, damit gleichzeitig auch sämtliche Disziplin und Willenskraft. Deswegen ist es quasi unmöglich für dich, gegen deinen Essimpuls anzukämpfen. 

 

Was darauf in den allermeisten Fällen folgt, ist dein schlechtes Gewissen. Du willst dich für deinen Fressanfall bestrafen und ihn am nächsten Tag durch weniger Essen oder/und mehr Sport “ausgleichen”. Das wiederum löst großen Druck und erneut emotionalen Stress in dir aus - dein Reptiliengehirn geht wieder in Alarmbereitschaft und lässt dich (du kannst es dir schon denken...) zum Essen greifen. Und so sinkst du immer weiter in diese gefährliche Abwärtsspirale! 

Was du bei wiederkehrenden Fressanfällen tun kannst

 

Der Teufelskreis, in den du dadurch geraten kannst, ist so gefährlich, weil er dich dauerhaft enormen emotionalen Stress aussetzt. Und Stress ist ja bekanntlich ein Killer für unsere Gesundheit und unser Immunsystem. Außerdem läufst du Gefahr, dass die Verbindung zwischen Essen und bestimmten Emotionen in deinem Gehirn immer stärker wird und sich die Fressanfälle durch diese emotionale Ebene verschlimmern. Bei negativen Gefühlslagen wie Stress massenweise Schokolade in dich reinzustopfen wird zur Gewohnheit, der du so leicht nicht mehr entkommen kannst. 

Wenn du bei diesem Thema Hilfe brauchst und mit mir gemeinsam deine schlechten Gewohnheiten auflösen und wieder mit deinem Körper zusammenarbeiten möchtest, hast in meinem Onlinekurs eatuition die Möglichkeit dazu.  

eatution ist mein 8 Wochen Online-Intensivcoaching, in dem ich dich an die Hand nehme und zurück zu deinem natürlichen Essverhalten ohne Diäten führe. Du wirst in acht Phasen lernen, wieder ein Gespür für deine Körpersignale zu bekommen und endlich den Kopf frei zu haben von ständig kreisenden Essensgedanken. Du kannst nebenbei auf natürliche Weise dein Wohlfühlgewicht erreichen – und zwar dauerhaft und ohne Jojo-Effekt. 

Du darfst dich befreien von Zwängen und Verboten und endlich wieder dein Essen UND dein Leben in vollen Zügen genießen! 

Du kannst dich hier unverbindlich auf die Warteliste eintragen und bekommst von mir weitere Infos, sobald sich die Tore zur Anmeldung das nächste Mal öffnen. 

 

Um die Ursache für deine Fressanfälle auf körperlicher Ebene in den Griff zu bekommen, rate ich dir, deinen Körper mit genug Energie und den richtigen Nährstoffen zu versorgen. Mach keine Diäten, in denen du bewusst deine Nahrung einschränkst! Verzichte nicht auf Fette, Kohlenhydrate oder sonst irgendetwas, weil du abnehmen möchtest. Das würde nur dazu führen, dass du die Verbindung zu deinem Körper schwächst und (noch mehr) Essanfälle bekommst. Erlaube dir stattdessen, das zu essen, was dir und deinem Körper wirklich guttut und Kraft gibt. Sieh deinen Körper als einen sehr guten Freund an, um dessen wohlergehen du dich bestmöglich kümmern möchtest. 

Wenn du aktuell unter Fressanfällen leidest, verurteile dich nicht dafür. Es ist nicht deine Schuld! Versuche dies als Hilferuf deines Körpers zu akzeptieren und mit ihm gemeinsam an der Ursache zu arbeiten. Denn nur so wirst du dauerhaft Frieden mit dem Thema schließen können. 

 

Ich hoffe, ich konnte dir in diesem Beitrag etwas die Augen öffnen und ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Fressanfälle nur ein Symptom sind und sich nicht lösen lassen, wenn du dagegen ankämpfst. 

 

Schreib mir gerne in die Kommentare: Leidest du unter Fressanfällen? Wie gehst du damit um oder was hat dir vielleicht dabei geholfen, die Essattacken aufzulösen? Lass uns gerne dazu austauschen und gegenseitig unterstützen! 

 

Alles Liebe 

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